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Motivationsstrategien: Die Motivation von Mitarbeitern nachhaltig steigern

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Mein Haus, mein Boot, mein Auto: Vor Jahren brachte ein Werbespot auf den Punkt, was Arbeitnehmer motiviert: Geld und Statussymbole. Der Spot wurde als innovativ gefeiert. Heute würde er seine Wirkung wohl ziemlich verfehlen. Früher bedeutete Wissen Macht. Denn vor dem Digitalzeitalter war es schwierig, Informationen zu teilen. E-Mail und Messenger gab es nicht, der Versand von Dokumenten per Post dauerte. Daraus gingen Wirtschaftsstrukturen hervor, in denen Entscheidungen von wenigen Wissensträgern an der Spitze gefällt wurden.


Die Entstehung neuer Motivationsfaktoren

Eine typische Vorgehensweise, um die Motivation von Mitarbeitern zu steigern sind Bonuszahlungen oder Beförderungen. Aber ist das ein zeitgemässes Motivationsinstrument? Natürlich sagt auch im 21. Jahrhundert niemand zu einer guten Bezahlung „nein“. Mehr denn je legen Arbeitnehmer aber auch Wert auf ein gutes Klima und gute Arbeitsbedingungen. Verschiedene Studien belegen, dass die Atmosphäre das Geld im Zweifel sogar übertrumpft.


Dafür gibt es mehrere Gründe. Die verstärkt einsetzende Massenproduktion von Wirtschaftsgütern führte in vielen Bereichen zu sinkenden Preisen, sodass sich heute auch geringer Verdienende mehr leisten können. Ein Beispiel aus dem Elektroniksektor: Inzwischen verfügen bereits Berufseinsteiger standardmässig über Firmenlaptop und –smartphone. Vor ein paar Jahren waren diese dem Top Management vorbehalten.


Neue Werte in der Kommunikation


Die Verbreitung des Smartphones und anderer Mobile Devices trug letztlich zu einem Kommunikationswandel bei: Informationen können nun rund um die Uhr geteilt werden. Die Arbeitnehmergeneration bis Anfang Dreissig wuchs mit Sozialen Medien und Messengern auf. Wissen für sich zu behalten, ist ihr fremd. 

So transformierte das Credo „Wissen ist Macht“ zu „Sharing is caring“.

Dieser Wertewandel ist längst in der Arbeitswelt angekommen. Die Folge: Eine auf Kollaboration und Austausch ausgelegte Arbeitshaltung. Hinzu kommt, dass frisch gebackene Arbeitnehmer mehr noch als die Generationen vor ihnen nach dem Sinn in ihrer Arbeit suchen: Immerhin wurden sie durch Elternhaus, Schule und Universität von klein auf geprägt, Dinge kritisch zu hinterfragen. Immer bessere Bildungs- und Ausbildungsangebote bereiteten dafür den Weg.


Die Suche nach dem Sinn der Arbeit


Wie frühere Arbeitnehmer-Generationen, die eigenen Ideen an der Unternehmenspforte abgeben? Heute ist das undenkbar. Stattdessen wollen Mitarbeiter gehört werden und ihren persönlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Was sie motiviert, ist eine Arbeitsplatzkultur, in der ein aktiver Austausch herrscht und abteilungsübergreifend an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet wird, von dem alle überzeugt sind. Oder kürzer gefasst: Identifikation schafft Motivation.


Das setzt ein Wir-Gefühl voraus, das durch die Etablierung basisdemokratischer Prozesse zum Zweck der gemeinsamen Entscheidungsfindung und einer Ebenen übergreifenden Kommunikation auf Augenhöhe befeuert werden kann. Unter diesen Bedingungen fühlen sich moderne Arbeitnehmer als wesentlicher Teil der Organisation wahrgenommen und wertschätzt und bringen sich gerne ein.


Drei Strategien zur Steigerung der Motivation von Mitarbeitern

1. Neue Kreativitätstechniken


Methoden wie Design Thinking, in denen Mitarbeiter dazu angeleitet werden, das Unmögliche zu denken, tragen dem beispielsweise Rechnung. Der Manager agiert in diesem Zusammenhang nicht mehr als der Vorgebende, sondern als Moderator und Mentor innerhalb eines Kreativprozesses. Die Führungskraft setzt Impulse, wie eine Idee weiter gedacht werden könnte. Die Ausführung obliegt dem Team.


Auch Mitarbeiter-Barcamps sind eine Form der gemeinsamen Ideenfindung. Hier ist es der Mitarbeiter selbst, der Experten verschiedener Abteilungen einlädt, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. In Kleingruppen wird dann experimentiert, gebastelt und getüftelt, bis ein Ergebnis vorliegt.


Unternehmen tun gut daran, ihre Angestellten als Mitgestalter ins Boot zu holen. Genau genommen ist es sogar die einzige Chance, in der schnelllebigen Wirtschaft zu bestehen. Nie waren Märkte härter umkämpft, nie wurden Wettbewerber schneller vom Marktbegleiter geschluckt, sobald Innovationsstärke oder Qualität nachliessen. Nur eine verlässliche Innovationskraft schützt vor Misserfolg.


2. Wohlfühlatmosphäre im Büro


Doch die Abkehr von alten Management-Modellen ist nicht das einzige, was ein Arbeitsklima ausmacht, das Mitarbeiter motiviert, über sich hinauszuwachsen. Es geht auch ganz plastisch darum, ein Umfeld mit Wohlfühlfaktor zu schaffen: Ruhige, nett gestaltete Ecken, in denen man sich bei Kaffeespezialitäten austauschen kann, Meetingräume mit modernster Technik, die ein reibungsloses Arbeiten ermöglichen, ein Arbeitsplatz, der zu kreativen Ideen einlädt, Stresskapseln, in die man sich in Phasen der Hochkonzentration zurückziehen kann – das alles sind Beispiele, die dazu beitragen die Motivation von Mitarbeitern zu erhöhen..


Immer mehr Arbeitgeber beschäftigen aus diesem Grund Feel Good Manager, die sich tagein tagaus mit nichts anderem beschäftigen, als dass es den Mitarbeitern gut geht. 

Die Idee: Wer maximal gerne zur Arbeit kommt und bis unter die Haarspitzen motiviert ist, leistet maximal gute Arbeit.


3. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice


Dabei sollte es dem Arbeitnehmer indes freigestellt sein, seine To Do’s in einem gewissen Rahmen von zuhause aus zu erledigen. Zum einen, weil sich Kreativität nicht nach einem festen Zeitplan an- und ausknipsen lässt. Daher tun insbesondere Arbeitgeber von Kreativen gut daran, sie nicht nach Stechuhr zur Tat schreiten zu lassen, sondern dann, wenn die Ideen sprudeln.


Zum anderen wird die zeitliche und örtliche Flexibilität aber auch deshalb wichtiger, weil die Bedeutung einer optimalen Vereinbarkeit von Leben und Arbeit steigt. Ein Beispiel ist Mitarbeitern zuzugestehen nach Absprache, sich am Nachmittag mit Freunden zu treffen oder sich um die Kinder zu kümmern, wenn sie sich dafür am Abend nochmal einloggen.


Ohnehin wird das wohl eine Arbeitsform der Zukunft sein. Denn auf absehbare Zeit steigt die Zahl virtueller Teams. Und damit ist es endgültig obsolet, an starren Zeitmodellen festzuhalten. Für einen regelmässigen Austausch mit den Kollegen aus Übersee oder Fernost wären das denkbar schlechte Voraussetzungen.