15.1.2021

7 Argumente für Social Media Recruiting

Matthias Wolf

CCO & Co-Founder bei Firstbird

Ein großer Teil unseres Lebens findet in den sozialen Medien statt. Im Durchschnitt fast 2 Stunden und 16 Minuten täglich. Kein Wunder, dass sich zahlreiche Unternehmen daher auf diesen Kanälen positionieren. Doch wie können Recruiting-Abteilungen dieses Medienverhalten für sich nutzen? Welche Vorteile bietet Social Media Recruiting? Wir liefern Ihnen anhand von Best Practices sieben gute Gründe.

[#anchor1]Was ist Social Media Recruiting? - Eine Definition[#anchor1]

Social Media Recruiting ist die Schnittstelle, bei der sich Marketing und Recruiting auf halben Weg treffen. Es ist eine Strategie des Personalmarketings, um Arbeitskräfte über Online-Netzwerke wie Facebook, Instagram oder YouTube sowie über Karriere-Netzwerke wie XING und LinkedIn zu finden. Schließlich sollten Personaler dort aktiv sein, wo potentielle Kandidaten sind. Die Plattformen bieten eine enorme Reichweite. Laut Hootsuite Digital Report 2019 nutzt bereits 45 % der Weltbevölkerung Social Media. Das entspricht im Jahr 2019 3,5 Milliarden Social Media Nutzer, die rund rund ein Siebtel der wachen Tageszeit auf diesen Kanälen verbringen. Hochgerechnet auf ein Leben sind das 5 Jahre und 4 Monate, in denen wir YouTube, Facebook, Snapchat und Co. unsere Aufmerksamkeit schenken.

Professionelle Bewerbermanagement-Software integriert auch Social Media Recruiting. Bewerber haben dann die Möglichkeit, sich direkt mit ihrem Xing- oder LinkedIn-Profil zu bewerben.

[#anchor2]Social Media Recruiting: Methoden und Erfolgsbeispiele[#anchor2]

Um Ihre Zielgruppe zu erreichen, können Sie auf folgende Methoden im Social Media Recruiting zurückgreifen:

Social Media Unternehmensauftritt aufbauen

Viele Unternehmen nutzen ihre Social Media Profile hauptsächlich für Marketing-Maßnahmen wie z. B. Gewinnspiele oder News aus dem Unternehmen. Einige Unternehmen sind aber bereits mit speziellen Karriere-Profilen in den sozialen Medien vertreten. Auf diesen wird ausschließlich Personalmarketing betrieben. Es werden z. B. Karrierethemen und offene Stellen im Unternehmen publiziert. Über die Social Media Profile eines Unternehmens kann aber auch aktiv Employer Branding betrieben werden. Denn auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen, wie z. B. kununu, können sich Bewerber vorab bereits umfassend über das Unternehmen informieren. Und diese Plattformen werden höchstwahrscheinlich auch noch weiter an Relevanz gewinnen. Top-bewertete Arbeitgeber verschaffen sich hier einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Bevor Sie jedoch Unternehmensprofile in den sozialen Medien anlegen, sollten Sie sich vorher Gedanken machen, welche Netzwerke für Ihr Unternehmen sinnvoll sind. Auch sollten Sie Ressourcen einplanen, die diese Profile regelmäßig pflegen. Ansonsten kann das geplante Social Media Recruiting schnell ins Gegenteil umschlagen - ungepflegte Social Media Profile wirken auf potenzielle Bewerber extrem unattraktiv. Aufgrund der Reichweite und Art des Netzwerks sind insbesondere Xing und LinkedIn zu empfehlen. Aber auch Facebook, Twitter oder Instagram können sinnvolle Kanäle für das Social Media Recruiting sein.

Schalten von Stellenausschreibungen

Zusätzlich zu herkömmlichen Stellenausschreibungen in Jobbörsen, auf der Unternehmenswebsite oder in Zeitungen, können Social Media Profile ein gutes Jagdrevier für Firmen auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sein. So können Sie auf Instagram oder Facebook mit dem Werbeanzeigenmanager eine aussagekräftige Jobanzeige erstellen und diese präzise an Ihre Zielgruppe ausspielen. Zusätzlich bieten XING und LinkedIn einige Möglichkeiten, Jobs aufzugeben. Zudem können auch Links zum Stellenangebot auf der Unternehmenswebsite als einfacher organischer Post mit zum Unternehmen passenden Bildern oder Videos aufbereitet werden, wodurch potentielle Kandidaten gleichzeitig das Unternehmen besser kennenlernen. Heineken z. B. startete eine Facebook- und Twitter-Kampagne, in der Mitarbeiter über echte Erfahrungen im Unternehmen berichten. Ziel war es, Talente frühzeitig einzubinden und sie zu inspirieren sich für das Unternehmen zu bewerben. Unter dem Namen “Go Places 2.0” teilte der Bierhersteller 33 Mitarbeitergeschichten aus der ganzen Welt, und stellte so die Unternehmenskultur vor.

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Imagewerbung / Employer Branding

Ob über ein eigenes Karriereprofil oder über das Unternehmensprofil, der Imageaufbau der Arbeitgebermarke ist entscheidend im War for Talents. Mithilfe von clever platzierten Content (Texte, Bilder, Videos) verankern Sie die Marke langfristig in den Köpfen der potentiellen Kandidaten und vermitteln Ihre Unternehmenswerte, indem sie authentische Inhalte über Mitarbeiter, das Unternehmensgeschehen oder Büroleben veröffentlichen. Ernst & Young lässt seine Mitarbeiter beispielsweise seit einiger Zeit unter dem Hashtag #EYInstaTakeOver selbst Fotos aus dem Arbeitsalltag posten. Auf diese Weise erhalten potentielle Bewerber sehr persönliche und authentische Einblicke ins Unternehmen.

Strategisch im Vorfeld geplante Imagekampagnen können ebenso das öffentliche Interesse der Marke oder eines Berufsstands verbessern. Humor ist in diesem Zusammenhang ein beliebtes Werkzeug, um bestehende Barrieren aufzulösen. Hier sind Werbeanzeigen unterschiedlicher Formate möglich, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die finnische Agentur Mirum aus Helsinki verschickte im Zuge einer Recruiting-Kampagne z. B. ein Parfum an mögliche Jobkandidaten. Die Essenz wurde aus dem Schweiß der Mitarbeiter gewonnen. Die Aktion wurde über Social Media beworben. Da erhält der Ausdruck "ins Unternehmen reinschnuppern" eine ganz neue Bedeutung.

Active Sourcing

Active Sourcing meint die direkte Ansprache von potenziellen Mitarbeitern für eine bestimmte Stelle. Active Sourcing hat durch digitale Business-Netzwerke verstärkt Aufmerksamkeit bekommen. Denn nie war es so einfach und v. a. so kostengünstig Kandidaten anzusprechen wie auf Xing und LinkedIn. Dazu auch noch genau die Kandidaten mit den vielversprechenden Lebensläufen und der richtigen Erfahrung: Aufgrund der Daten, die Nutzer in den sozialen Netzwerken preisgeben, können Sie nach geeigneten Kandidaten für eine Position suchen und vorselektieren. Durch die gezielte Ansprache der Wunschkandidaten erhöhen Sie die Chancen auf einen fachlichen und kulturellen Fit zum Unternehmen.

Mitarbeiterempfehlungen

Mithilfe eines digitalen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programms können Sie den Suchradius auf das Netzwerk Ihrer Mitarbeiter erweitern. Interessante Talente befinden sich meistens in einem festen Arbeitsverhältnis und sind nicht aktiv auf der Suche. Eine Empfehlung eines Kollegen gibt vorab Einblicke ins Unternehmen und erhöht die Chancen einer Bewerbung. Die Erste Bank IT Group machte so Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschafter und stellte binnen eines Jahres 61 Kandidaten ein. Mehr erfahren Sie im Artikel "Wenn Mitarbeiter zu Markenbotschafter werden."

[#anchor3]7 Gründe, warum Sie Social Media Recruiting einsetzen sollten[#anchor3]

Es liegt also klar auf der Hand, Social Media Recruiting wirkt. Folgende Vorteile sprechen für sich:

  1. Zugang zum passiven Arbeitsmarkt
    Soziale Medien sind der beste Weg, passive Kandidaten zu finden und mit Ihnen in Verbindung zu treten. Durch Einbindung von Mitarbeiterempfehlungen vergrößern Sie die Reichweite zusätzlich. Weitere Infos zu Empfehlungsprogrammen finden Sie in der Benchmark-Studie "Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter" von Firstbird.
  2. Zielgruppengerechte Ansprache
    Sie erreichen potentielle Kandidaten im persönlichen Umfeld, dort wo sie sich in ihrer Freizeit aufhalten.
  3. Direkter Austausch und rascher Aufbau von Vertrauen
    Im Unterschied zu herkömmlichen Recruitingkanälen ist Social Media Recruiting durch den direkten Kontakt geprägt. Fans von Unternehmensprofilen haben die Möglichkeit, mit wenigen Klicks auf Stellenausschreibungen zu reagieren oder Rückfragen zu stellen. Der potentielle Kandidat kann so bereits vor Bewerbung Eindrücke vom Unternehmen sammeln und Personaler können vorab eine Verbindung zu dem Kandidaten aufbauen.
  4. Positionierung der Employer Brand
    Social Media eignet sich hervorragend um die Arbeitgebermarke und das Unternehmensimage zu präsentieren. Mit wenig Aufwand können Texte, Bilder und Videos geteilt und die Unternehmenskultur transparent gemacht werden. Gefallen Ihren Fans die Inhalte und teilen sie diese obendrein auch noch, erzielen Sie so kostenlos noch mehr Reichweite.
  5. Pool an Talenten
    LinkedIn und XING sind im Wesentlichen ein Verzeichnis von Fachleuten, das nach Branche, Unternehmen, Berufsbezeichnung und einer Reihe anderer Kategorien organisiert ist. Viele Nutzer teilen ihre Talente, Leidenschaften und Stärken. Sie erfahren und können vorselektieren, ob ein Kandidat die Erfahrung hat, die die Stelle erfordert, bevor Sie sich an ihn wenden.
  6. Kostengünstig
    Social Media kostet Zeit und Geld, doch im Vergleich mit anderen Recruiting Methoden erreichen Sie mit weniger Aufwand und Budget eine viel größere Zielgruppe.
  7. Messbar
    Eine Vielzahl der sozialen Medien bieten individualisierbare Reportings. Sie können so Ihre Aktivitäten entsprechend messen und Entscheidungen auf dieser Grundlage treffen.

Social Media Recruiting bietet eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Wählen Sie je nach Zielgruppe den passenden Kanal und kommunizieren sie vor allem authentisch und nicht werblich. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels und der Informationsflut, der wir täglich ausgesetzt sind, ist es unerlässlich ehrliche Einblicke ins Unternehmen zu gewähren. Dadurch verschaffen Sie sich einen Wettbewerbsvorteil im War for Talent und finden Mitarbeiter, die fachlich und kulturell zu Ihrem Unternehmen passen.

Matthias Wolf

Basierend auf unseren vier Grundpfeilern Kooperative Führung, Transparenz, Autonomie und Empowerment hat Firstbird eine einzigartige Organisationsform geschaffen, die jedem Mitarbeiter eine Stimme gibt.

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