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So stärken Sie die Feedbackkultur in Ihrem Unternehmen

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Feedbackkultur Definition

Feedback im Sinne von Lob bestätigt das Verhalten oder Sein eines Menschen. Negatives Feedback – oder gar Kritik – führt hingegen dazu, dass man sich aus seiner Komfortzone hinausbewegen und über die eigenen Fehler nachdenken muss. Das Selbstreflektieren hilft, über sich hinauszuwachsen, sich weiterzuentwickeln, anstatt auf der Stelle zu stehen und zu stagnieren. Wichtig ist dabei der Anspruch an sich selbst und die Akzeptanz, dass man nicht fehlerfrei ist – weder im privaten Umfeld noch in der Schule oder im Arbeitsalltag. Auch für das Miteinander im unternehmerischen Umfeld ist dies ein entscheidender Aspekt. Eine Feedback-Kultur kann helfen, diesen Leitgedanken zu manifestieren. Und sie kann ein Aufruf sein, mutig zu werden. Denn offenes Feedback zu geben und zu nehmen, erfordert manchmal Mut. Eine Feedback-Kultur steht für eine wertegeleitete Arbeitsatmosphäre. Und das Ziel ist letztlich ganz simpel: Feedback darf niemals einen Rückschritt bedeuten, sondern muss ein Vorankommen bekräftigen. Nur so kann es Wachstum fördern. Ehrliche Rückmeldungen setzen den Kurs für die persönliche Weiterentwicklung und Orientierung jedes Einzelnen. Und das wird von Mitarbeitern sogar überaus geschätzt: Durch ein vertrautes, respektvolles Arbeitsverhältnis wird die Bindung zum Unternehmen verstärkt. Und auch im „Kampf“ um die besten Talente sollten Personaler eine authentisch gelebte Feedback-Kultur nach aussen tragen und vertreten.

Das Feedback-Paradoxon: eine Hassliebe

Überraschenderweise ist die häufigste Beschwerde in Bezug auf Feedback: „Ich bekomme nicht genug”. Die meisten Menschen wissen intuitiv, dass es prinzipiell eine gute Sache ist, sich aus seiner Komfortzone zu bewegen. In Unternehmen bestätigt sich: die Mehrheit wünscht mehr konstruktives Feedback, aber nur wenige fordern es aktiv ein – schon gar nicht regelmässig. Paradox, doch woher rührt diese Widersprüchlichkeit?

Innerliche Barrieren, Ängste und der moralische Kompass, den wir uns beim Erwachsenwerden aneignen, hemmen oft unsere Ehrlichkeit. Angst ist natürlich – abhängig vom Kontext und der Situation – bei jedem Individuum stärker oder schwächer ausgeprägt. Doch die meisten kennen es sicherlich, dass man umso angespannter und nervöser ist, wenn es um eine Beurteilung der eigenen Person und Entwicklung geht. Es braucht eine Kultur, eine Offenheit, um Feedback präsenter in den Arbeitsalltag zu integrieren und es zu etwas Angenehmen werden zu lassen. Offenes Feedback zu geben und zu nehmen, erfordert auch Mut, vor allem in Bezug auf den eigenen Chef. Eine gute Feedbackkultur lebt aber von einer ausbalancierten Mischung aus Geben und Nehmen – über Hierarchiegrenzen hinweg. Den Vorgesetzten Feedback geben zu dürfen, wird von Mitarbeiten gleichermassen als Wertschätzung seitens der Führungsebene empfunden. Entscheidend ist immer die Konstruktivität!


Vorteile einer konstruktiven Feedback-Kultur

  • Investition in die eigenen Fähigkeiten: Feedback hilft, neue Entwicklungschancen auf der persönlichen Ebene zu entdecken.
  • Weiterentwicklung des Teams: Feedback zeigt Schwächen auf oder aber wirkt als Bestätigung, dass man gemeinsam auf dem richtigen Weg ist.
  • Offenes Feedback gibt Orientierung und schafft Vertrauen sowie psychologische Sicherheit. Dies fördert eine effektive Zusammenarbeit und sorgt somit für eine starke Teamleistung.
  • Grundlage für Lernen und Veränderung: Feedback fördert die Fähigkeit des Reflektierens.
  • Steigert die Anpassungsfähigkeit: Durch permanentes Lernen, ausbauen der Stärken und Verbessern der Schwächen entwickelt sich das Kollektiv in der Organisation weiter.
  • Denkanstösse und Ideen aus anderen Perspektiven: Feedback ist die Basis für Innovation.

Führungskräfte sind nicht nur Leistungsbeurteiler, sie sind Talententwickler!


Manager in Führungspositionen haben eine besondere Funktion: Sie fungieren als Vorbild! Egal in welchen Belangen. Und somit sind sie Treiber einer Kultur des regelmässigen offenen Austauschs: sie sollten vorleben, wie man konstruktives Feedback gibt und empfängt, dazu animieren, mutig zu sein. Je mehr die Führungskräfte mit dem Thema verschmelzen, desto mehr wird es das Team „nachahmen“. Eine Führungskultur sollte sicherstellen, dass Manager konsequent qualitativ hochwertiges und entwicklungsorientiertes Feedback liefern.


FEEDBACKKULTUR: Mehr als ein Buzzword

Entscheidend für den Erfolg der Etablierung ist auch, dass Feedbackkultur nicht nur ein trendiges Buzzword darstellt, sondern ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur wird. Es benötigt sicherlich einige Anläufe und ein langsames Annähern, aber fühlen Mitarbeiter sich nicht direkt ihres Arbeitsplatzes bedroht und empfinden sie eine psychologische Sicherheit, sobald sie ehrliches Feedback geben und empfangen, so entstehen individuelle Selbstsicherheit und ein authentische Wertesystem. Hierzu ist es auch wichtig, dass das Unternehmen seine Werte genau definiert und für jeden zugänglich macht.


Studie „Feedbackkultur in Unternehmen“

Eine aktuelle Haufe-Umfrage sollte herausfinden, wie es tatsächlich um das Thema Feedback-Kultur in Unternehmen steht. Ist es überhaupt ein relevantes Themengebiet? Über 90% der Teilnehmer sind sich einig: Ja, absolut.

Auszug aus der Studie

Die Ergebnisse der Studie zeigen weiterhin: die Vorteile einer starken Feedback-Kultur liegen auf der Hand. Die Zusammenarbeit wird durch ständiges Feedback effektiver und die Performance steigt, die persönliche Entwicklung wird gefördert und die Mitarbeiterzufriedenheit positiv beeinflusst. Soweit die Theorie. Parallel hierzu existiert jedoch noch viel ungenutztes Potential und somit eine Kluft zur Praxis. Doch wo ungenutztes Potential vorliegt, bestehen auch viele Chancen.


Erfahren Sie mehr in der kompletten Studienbroschüre, die kostenlos zum Download zur Verfügung steht.


Julia Herzog

Julia Herzog versteht ihre Zielgruppe: sie ist studierte Arbeitspsychologin und war einige Jahre im Bereich HR tätig. Heute freut sie sich, Personaler:innen in Richtung ‘New Work’ empowern zu können.