16.5.2016
Motivationsstrategien: Die Motivation von Mitarbeitern nachhaltig steigern
Mein Haus, mein Boot, mein Auto: Vor Jahren brachte ein Werbespot auf den Punkt, was Arbeitnehmer motiviert: Geld und Statussymbole. Der Spot wurde als innovativ gefeiert. Heute würde er seine Wirkung wohl ziemlich verfehlen. Früher bedeutete Wissen Macht. Denn vor dem Digitalzeitalter war es schwierig, Informationen zu teilen. E-Mail und Messenger gab es nicht, der Versand von Dokumenten per Post dauerte. Daraus gingen Wirtschaftsstrukturen hervor, in denen Entscheidungen von wenigen Wissensträgern an der Spitze gefällt wurden.
[#anchor1]Die Entstehung neuer Motivationsfaktoren[#anchor1]
Eine typische Vorgehensweise, um die Motivation von Mitarbeitern zu steigern sind Bonuszahlungen oder Beförderungen. Aber ist das ein zeitgemäßes Motivationsinstrument? Natürlich sagt auch im 21. Jahrhundert niemand zu einer guten Bezahlung „nein“. Mehr denn je legen Arbeitnehmer aber auch Wert auf ein gutes Klima und gute Arbeitsbedingungen. Verschiedene Studien belegen, dass die Atmosphäre das Geld im Zweifel sogar übertrumpft.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Die verstärkt einsetzende Massenproduktion von Wirtschaftsgütern führte in vielen Bereichen zu sinkenden Preisen, sodass sich heute auch geringer Verdienende mehr leisten können. Ein Beispiel aus dem Elektroniksektor: Inzwischen verfügen bereits Berufseinsteiger standardmäßig über Firmenlaptop und –smartphone. Vor ein paar Jahren waren diese dem Top Management vorbehalten.
Neue Werte in der Kommunikation
Die Verbreitung des Smartphones und anderer Mobile Devices trug letztlich zu einem Kommunikationswandel bei: Informationen können nun rund um die Uhr geteilt werden. Die Arbeitnehmergeneration bis Anfang Dreißig wuchs mit Sozialen Medien und Messengern auf. Wissen für sich zu behalten, ist ihr fremd.
So transformierte das Credo „Wissen ist Macht“ zu „Sharing is caring“.
Dieser Wertewandel ist längst in der Arbeitswelt angekommen. Die Folge: Eine auf Kollaboration und Austausch ausgelegte Arbeitshaltung. Hinzu kommt, dass frisch gebackene Arbeitnehmer mehr noch als die Generationen vor ihnen nach dem Sinn in ihrer Arbeit suchen: Immerhin wurden sie durch Elternhaus, Schule und Universität von klein auf geprägt, Dinge kritisch zu hinterfragen. Immer bessere Bildungs- und Ausbildungsangebote bereiteten dafür den Weg.
Die Suche nach dem Sinn der Arbeit
Wie frühere Arbeitnehmer-Generationen, die eigenen Ideen an der Unternehmenspforte abgeben? Heute ist das undenkbar. Stattdessen wollen Mitarbeiter gehört werden und ihren persönlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Was sie motiviert, ist eine Arbeitsplatzkultur, in der ein aktiver Austausch herrscht und abteilungsübergreifend an einem gemeinsamen Ziel gearbeitet wird, von dem alle überzeugt sind. Oder kürzer gefasst: Identifikation schafft Motivation.
Das setzt ein Wir-Gefühl voraus, das durch die Etablierung basisdemokratischer Prozesse zum Zweck der gemeinsamen Entscheidungsfindung und einer Ebenen übergreifenden Kommunikation auf Augenhöhe befeuert werden kann. Unter diesen Bedingungen fühlen sich moderne Arbeitnehmer als wesentlicher Teil der Organisation wahrgenommen und wertschätzt und bringen sich gerne ein.