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Trends in der Personalwirtschaft für das Jahr 2024

  • Beitrags-Kategorie:Ratgeber

Blicken wir auf die Entwicklungen des Jahres 2023 zurück, stellen wir fest: Einige der Trendvorhersagen haben sich bewahrheitet und werden auch dieses Jahr weiterhin relevant sein. Im Jahr 2024 liegt der Schwerpunkt der HR-Arbeit, auch bedingt durch die wirtschaftliche Lage, verstärkt auf Effizienz und angemessener technologischer Ausstattung. Die weicheren und glanzvolleren Themen, die häufig die HR-Trends dominiert haben, treten momentan hingegen eher in den Hintergrund. Die kommenden Jahre werden also voraussichtlich von harten Fakten geprägt sein: Technologie, Kennzahlen, Wissen und Struktur.

Diese HR-Trends haben uns im Jahr 2023 besonders beschäftigt:

Lernen am Arbeitsplatz und berufliche Weiterbildung

Viele Unternehmen haben sich intensiv mit der Entwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auseinandergesetzt, um interne Talente zu fördern und im “war for talent” auch neuen Bewerberinnen und Bewerbern vielversprechende Möglichkeiten zu bieten. Es wurde viel Wert auf personalisiertes Lernen am Arbeitsplatz gelegt, sowohl durch Lernmanagementsysteme als auch durch firmeninterne Schulungen zu aktuellen Themen. Ein viel diskutiertes Schlagwort war dabei “Re- und Upskilling”.

Gemischte Belegschaft

Nachdem die Corona-Pandemie nun schon einige Jahre zurückliegt, haben sich im Jahr 2023 die Konzepte der gemischten Belegschaft, also der Kombination verschiedener Arbeitsmodelle (hybrid, Home-Office, vor Ort usw.), stark etabliert. Insbesondere im Wettbewerb um junge Talente ist dieses Arbeitsmodell sehr gefragt, da es Flexibilität bei gleichzeitiger Kooperation verspricht. Nach einer turbulenten Übergangsphase wurden nun entsprechende Regelungen, Vereinbarungen und Konzepte entwickelt.

KI-gestützte Datenanalyse

Künstliche Intelligenz, insbesondere generative KI, begleitete uns im Jahr 2023 in allen Branchen und kann auch im HR-Bereich die Produktivität messbar steigern. Dieser Trend nahm 2023 durch die vermehrte Nutzung von ChatGPT und den ersten KI-gestützten HR-Tools Fahrt auf und wird uns auch im Jahr 2024 weiterhin begleiten. Mehr dazu später.

Im Rückblick auf die Entwicklungen des Jahres 2023 wird deutlich, dass einige Trends sich bestätigt haben, während andere auch im kommenden Jahr weiterhin von Bedeutung sein werden. Im Jahr 2024 wird die Personalarbeit verstärkt auf Effizienz und angemessene technologische Integration ausgerichtet sein, was auch durch wirtschaftliche Faktoren beeinflusst wird. Die eher weichen und glanzvollen Themen im HR-Bereich treten vorerst in den Hintergrund, da der Fokus verstärkt auf harten Fakten wie Technologie, Kennzahlen, Wissen und Struktur liegen wird.

AI in HR – Buzzwort oder wirklich schon anwendbar im Personalwesen?

Das Jahr 2023 war das große Jahr für neue Konzepte im Bereich künstliche Intelligenz und vor allem für generative künstliche Intelligenz. Das prominenteste Beispiel dafür ist und bleibt ChatGPT. Ein Thema und einen Begriff, den wir in 2023 schon zur Genüge gehört haben, aber dennoch zeigen Studien, dass es immer noch nicht bei allen angekommen ist, die davon wirklich profitieren könnten.

Die Nutzung von Chatbots dieser Art für die Unterstützung von täglichen Aufgaben sollte so schnell wie möglich in den Alltag aller HR Mitarbeiter:innen übergehen. Es ist aktuell wohl die günstigste und einfachste Möglichkeit die tägliche Produktivität zu steigern. Dadurch können viele Aufgaben deutlich vereinfacht werden, oder sogar ganz gelöst werden. So kann Zeit für strategische Themen geschaffen werden. Außerdem ist es wichtig, alle Mitarbeiter:innen mit dieser Technologie vertraut zu machen, um auch Weiterentwicklungen auf Basis von künstlicher Intelligenz mitmachen zu können und auf dem aktuellen Stand zu bleiben. In 2024 und darüber hinaus werden sich die neuen Möglichkeiten, die (generative) künstliche Intelligenz bietet noch deutlich bemerkbarer machen.

Talente binden und entwickeln – Qualität kommt von Innen

Dieser Trend begleitet uns schon länger und sollte als klare strategische Aufgabe der HR-Abteilung angesehen werden. Hier geht es vor allem darum bestehende Talente im Unternehmen zu halten und ihnen anhand ihrer individuellen Skills passende Karrierewege und Entwicklungsoptionen zu ermöglichen. Gute Talente an die Firma zu binden ist sowohl wichtig, da sich so die interne Kompetenz steigert, als auch um möglichen Kandidaten gute und langfristige Entwicklungschancen bieten zu können. Dadurch wird ein interner Talentpool geschaffen.

Die Übersicht darüber wird in Zukunft zu einem nachhaltigeren und gezielteren Talentzugang führen. Bei dieser Aufgabe bieten Software Lösungen sehr großen Mehrwert, sowohl die Übersicht zu behalten, Trends im Unternehmen zu identifizieren und transparent für alle Mitarbeiter:innen zu bleiben.

Talentmanagement und Skill Management – Mit und ohne künstliche Intelligenz

In einer immer flexibleren Arbeitswelt, in der die einst klar definierte Positionen und Aufgabenfelder immer mehr verschwimmen und es dadurch immer weniger klare Voraussetzungen für eine Position gibt werden in Zukunft Positionen und auch Mitarbeiter:innen durch die benötigten und vorhandenen Fähigkeiten bzw. Skills definiert  und eingesetzt. So lässt sich für jede individuelle Zusammensetzung von Skills auch eine Position finden, wo diese optimal genutzt werden können. Die klare und unternehmensübergreifende Definition von Skills erlaubt es Mitarbeiter:innen, klare Entwicklungsmöglichkeiten zu finden, um sich in Zukunft auch neuen Herausforderungen stellen zu können. Da es sich auch dabei um sehr viele Datenpunkte handelt wird auch hier die Unterstützung durch künstliche Intelligenz in 2024 relevant sein. Die ersten Anbieter haben dazu schon eigenen neue Lösungen vorgestellt. Einige davon finden sich auch in diesem Artikel.

Revolution in der Personalbeschaffung durch künstliche Intelligenz – Der nächste logische Schritt

Im kommenden Jahr werden vermehrt Softwareanbieter die Möglichkeit bieten, mittels künstlicher Intelligenz Bewerberdaten und Jobausschreibungen zu analysieren. Dabei werden KI-Modelle explizit an umfangreichen Datensätzen von Kandidat:innen und Stellenausschreibungen trainiert, um die besten Verbindungen zwischen ihnen zu identifizieren und daraus zu lernen. Dies ermöglicht es, offene Positionen sowohl intern als auch extern mit den geeigneten Bewerbern zu besetzen. Obwohl dieser datengetriebene Ansatz für die meisten HR-Abteilungen neu sein wird, sehen wir darin eine bedeutende Weiterentwicklung im Personalbeschaffungsprozess, die es lohnt, frühzeitig zu nutzen, um durch Effizienz einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen und das passende Personal schneller zu finden.

Weiterbildung von Führungskräften – Jetzt sind Sie gefragt!

Dieser Trend setzt sich aus den HR-Trends von 2023 fort. Es ist nicht nur die Verantwortung der HR-Abteilung, Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter:innen zu schaffen, sondern auch für die Führungskräfte. Mit einer neuen Generation von Führungskräften wird es immer wichtiger, vor allem in diesem Bereich Klarheit zu schaffen. Durch die Schulung von Führungskräften besteht die Möglichkeit, die richtigen Führungskompetenzen zu entwickeln und zu fördern, und die Unternehmenswerte auch in den Führungskräften widerzuspiegeln. Diese Kompetenzen werden dann wieder an das Team weitergegeben und fördern die Zusammenarbeit und die gemeinsame Mission. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, über gute Führungskräfte zu verfügen, insbesondere in Zeiten unerwarteter Herausforderungen wie der Corona-Pandemie. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in diese Entwicklung zu investieren und gleichzeitig ein klares Profil einer Führungskraft zu definieren.

Klar definierte HR-Ziele festlegen – Langfristige Ausrichtung im Fokus

Häufig geben Unternehmen eine bestimmte Richtung vor, und dann liegt es an der HR-Abteilung, die passenden Talente und Kandidat:innen für diese Weiterentwicklung zu identifizieren. Wie auch die vorangegangenen Trends zeigen, entwickelt sich HR zunehmend hin zu einer strategischen, technologisch orientierten und beratenden Abteilung. Angesichts dieser Entwicklung ist es entscheidend, dass HR-Abteilungen im Rahmen dieser Veränderungen klare Ziele für die langfristige Ausrichtung setzen. Teil dieser Zielsetzung ist auch die Evaluierung von Softwarelösungen, die diesen Trend optimal unterstützen können, und die Überprüfung, ob neue Lösungen erforderlich sind oder bestehende weiterhin genutzt werden können. In Zukunft sollte die HR-Abteilung auch am Entscheidungstisch präsent sein, wenn es um die Zukunft des Unternehmens geht.

Systemisches HR – Ein integrativer Ansatz

Aktuell sind HR-Abteilungen in vielen Unternehmen nach Spezialist:innen für verschiedene Aufgabenbereiche strukturiert. Studien und Trends deuten darauf hin, dass ein integrativer Ansatz mehr Erfolg verspricht. Dabei sollten alle HR-Mitarbeiter nicht nur Spezialist:innen in einem bestimmten Thema sein, sondern auch über ein grundlegendes Verständnis aller relevanten Themen verfügen. Dies führt nicht nur zu einer deutlich dynamischeren Abteilung, sondern auch zu fundierten strategischen Entscheidungen, da ein kollektiver Austausch über relevante Themen möglich ist. Die Entwicklung geht weg von isolierten Spezialistenteams, die an einem bestimmten Thema arbeiten, hin zu einer flexibleren und dynamischeren Abteilung, in der alle flexibel verschiedene Aufgaben übernehmen können. Der Begriff “systemisches HR” (englisch: Systemic HR) wurde von Josh Bersin geprägt, um diesen integrativen Ansatz zu beschreiben. Dieser Trend fasst im Wesentlichen die vorherigen Entwicklungen zusammen und verleiht der Entwicklung einen Namen. Er soll verdeutlichen, dass die verschiedenen Trends nicht isoliert, sondern in eine klare Richtung zusammenarbeiten sollen, in die sich das HR in Zukunft entwickelt.

Zusammenfassung

Im Jahr 2024 wird die Bedeutung der Personalabteilung im Unternehmen weiter zunehmen. Sie entwickelt sich von herkömmlichen HR-Aufgaben wie Recruiting immer mehr hin zu klar definierten strategischen Funktionen. Hierfür ist eine effiziente HR-Organisation erforderlich, die über das nötige Fachwissen im Umgang mit relevanten Technologien verfügt und sich mit Themen wie Datenflüssen, HR-IT-Architekturen und neuen Technologien auseinandersetzt.

Vorbereitung auf das Jahr 2024 – Ein erfolgreicher HR-Start ins neue Jahr

Ein deutlicher Trend im HR-Bereich ist die verstärkte Nutzung von (generativer) künstlicher Intelligenz. Falls Sie noch keine Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben, ist es ratsam, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen. Auch für diejenigen, die bereits über Kenntnisse verfügen, ist es wichtig zu überlegen, wie künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag weiterhin unterstützen und das Wissen mit Kolleg:innen teilen kann.

Neben KI-Instrumenten sind auch andere technologische digitale Themen seit Jahren entscheidende Hebel für Effizienzgewinne im HR-Bereich und rücken dadurch verstärkt in den Fokus des Managements. Dennoch entfalten sich die größten Effekte stets dann, wenn sorgfältig ausgewählte Werkzeuge in passenden Prozessen mit einem gut durchdachten Zusammenspiel verschiedener Systeme zusammenwirken (Stichwort: Schnittstellen und Stammdatenfluss).

Deshalb ist es ratsam, im Jahr 2024 erneut zu überdenken, ob die derzeit verwendeten Werkzeuge und Softwarelösungen angesichts sich wandelnder Marktbedingungen noch dazu geeignet sind, die anvisierten Ziele zu erreichen. Ebenso ist zu prüfen, ob diese Instrumente auch zukünftig genügend Spielraum für Weiterentwicklung bieten.